Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

Menü

Inhalt

Bargeld Autoschlüssel
Mehrere Tausend Euro Schaden
„Natürlich weiß ich, dass es Betrüger gibt, aber warum sollte es genau mich treffen?“ Beim An- und Verkauf eines Autos kann man schnell in die Fänge von Betrügern gelangen.
Im Nachfolgenden werden zwei Fälle aus dem Oberbergischen Kreis von Betrügen beim Autokauf aus diesem Jahr symbolisch dargestellt.

In einem Fall war ein 24-jähriger Wipperfürther über ein Kleinanzeigenportal auf einen Wagen gestoßen, der sich nach Angaben des Verkäufers aber im Ausland befinden sollte. Man einigte sich auf eine Überweisung des Kaufpreises und vereinbarte eine Lieferung per Autotransport. In einem Videotelefonat zeigte der Verkäufer auch einen Ausweis vor, weshalb sich der Wipperfürther sicher fühlte. Nachdem die Lieferung des Autos ausgeblieben war, nahm der Geschädigte noch einmal Kontakt mit dem Verkäufer auf. Dieser gab ihm dann gegenüber offen zu, dass er ihn hereingelegt habe. Eine anschließende Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer war dem Geschädigten nicht mehr möglich.

So ähnlich erging es einem Bergneustädter Ehepaar, welches sein Auto verkaufen wollte. Die Eheleute stellten das Auto auf einer Verkaufsplattform ein. Schnell meldete sich ein angeblicher Autohändler aus Norddeutschland, der den Wagen ohne großartige Verhandlungen kaufen wollte. Der Unbekannte schickte zur Erstellung eines Kaufvertrags auch ein Lichtbild von der Vorder- und Rückseite eines Bundespersonalausweises. Nachdem der Unbekannte einen Screenshot von einer angeblich erfolgreichen Überweisung geschickt hatte, kam ein Bote und holte das Auto an der Wohnanschrift der Geschädigten ab. 
Erst nachdem das Auto abgeholt wurde, fiel der Geschädigten auf, dass es sich bei der Vorder- und Rückseite um zwei unterschiedliche Personalausweise handelte. Das zeigt einem zwei Sachen. Einerseits kann man davon ausgehen, dass es sich bei der auf den Ausweisen gezeigten Personen nicht um den tatverdächtigen handelt. Des Weiteren sollte man sich durch einen vorgezeigten Ausweis nicht gänzlich in Sicherheit wiegen, da Betrüger oftmals aus anderen Straftaten stammende Personaldokumente nutzen und so ihre tatsächliche Identität verschleiern. 
Das Geld erhielt die Geschädigte zu keinem Zeitpunkt. Auch nach fast einem Monat fehlt von dem Auto weiterhin jede Spur und die Ermittlungen dauern an.

Betrüger versuchen auf vielfältige und raffinierte Art und Weise das Vertrauen des Gegenübers zu erlangen und ihr Ziel - das widerrechtliche Erlangen von Vermögen - zu erreichen. Neben den meist bekannten Betrugsarten (Falsche Polizeibeamte, Enkeltrick oder Schockanruf)kommt es auch immer wieder zu Betrugsmaschen beim Auto An- und Verkauf. Grundsätzliche Beratungsangebote und Informationen finden Sie unter Polizei-Beratung.
 

Wie also schütze ich mich in diesen Fällen?

Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle und neue Betrugsmaschen und tragen diese im Freundes und Bekanntenkreis weiter. Führen Sie sich zudem vor Augen, dass JEDER Opfer eines Betrugs werden kann und agieren Sie entsprechend wachsam - besonders im Internet. 

Für den Fall, dass Sie Opfer eines (versuchten) Betruges geworden sind, nehmen Sie Kontakt mit der Polizei auf und erstatten Anzeige. Diese steht rund um die Uhr über die Internetwache, vor Ort auf den Polizeiwachen oder in dringenden Notfällen über den Notruf -110 - zu Verfügung. Für eine bestmögliche Ermittlung benötigt die Polizei Ihre Mithilfe - bewahren Sie sämtliche Schriftstücke auf und machen gegebenenfalls Screenshots von Online-Chats.

Weitere Informationen und Beratungsangebote erhalten Sie unter Sicherer Autokauf.
 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110