Mehr Unfälle, mehr tödlich Verunglückte, weniger (Schwer-)Verletzte
Um insgesamt 4,7 Prozent stieg die Zahl der Verkehrsunfälle im Oberbergischen Kreis im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erschütternd ist die Zahl der tödlich verunfallten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Insgesamt 16 Personen verloren auf den oberbergischen Straßen im Jahr 2023 ihr Leben. „Das ist leider eine Anzahl, die leider deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegt,“ berichtete Abteilungsleiter Sascha Himmel bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2023. Besonders betroffen ist dabei die Altersgruppe der Senioren, die als Fußgänger unterwegs sind.
Positiv ist jedoch der Rückgang an Unfällen mit Verletzten und Schwerverletzten. Während die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr sank, reduzierte sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten von 238 (2022) auf 169 (2023).
Alkohol und Drogen weiter ein Problem
Als Unfallursachen bei Unfällen der Kategorien 1-3 (tödlich Verletzte, schwer Verletzte, leicht Verletzte) sind weiterhin Geschwindigkeit, Vorfahrt und Abstand an oberster Stelle, wobei bei Geschwindigkeitsdelikten ein Rückgang von 132 auf 86 zu verzeichnen ist. Die landesweit gestiegene Zahl an Verkehrsunfällen unter Alkohol- und Drogeneinfluss spiegelt sich auch im Oberbergischen Kreis wider. 136 Unfälle unter Einfluss von Alkohol bzw. mit BTM verzeichnete die Oberbergische Polizei im Jahr 2023, davon waren 42 Verkehrsunfälle mit Personenschäden.
Abteilungsleiter Sascha Himmel betonte auch noch mal, dass ein Unfall nicht einfach nur Schicksal sei, sondern Fehlverhalten. „Als Fahrer habe ich Einfluss darauf, ob ich die Kontrolle über mein Fahrzeug verliere. Bei jeder Fahrt entscheide ich, ob ich mich ablenken lasse oder wie schnell ich unterwegs bin“, so Sascha Himmel.
Anzahl der Pedelec- und Krad-Unfälle gesunken
Ebenfalls gesunken ist die Zahl der Unfälle mit Pedelecs. Lag die Zahl 2022 noch bei 81, sank sie 2023 um 29 Prozent auf 57 Unfälle. Am häufigsten waren Erwachsene (36 Unfälle) und Senioren (14 Unfälle) an Verkehrsunfällen mit Pedelecs beteiligt. Einen Rückgang um 22 Prozent auf 71 Unfälle (Kat 1-3) verzeichnet die Polizei im Oberbergischen auch bei Unfällen mit Kradfahrern.
Angebote der Verkehrsunfallprävention, wie die Puppenbühne in Kindergärten, die Crash-Kurs Veranstaltungen in Schulen, Pedelec-Trainings oder auch Rollator-Trainings ebenso wie repressive Maßnahmen in Form von Geschwindigkeitsüberwachungen und Verkehrskontrollen tragen dazu bei, die Straßen im Oberbergischen sicherer zu machen. Das Ziel der „Vision Zero“ ist aber noch längst nicht erreicht. Und so lautet das Ziel der Verkehrsstrategie der Polizei NRW auch weiterhin Ein Ziel. Ankommen. #LEBEN